Entdecken Sie Tipps für Eltern und Lehrkräfte, um Kinder mit Tourette-Syndrom in der Schule besser zu unterstützen und mehr Verständnis sowie weniger Stress zu schaffen.
Für Kinder mit Tourette-Syndrom kann die Schule eine Herausforderung darstellen. Tics können sie beim Lernen ablenken. Aber auch die Reaktionen von Mitschülern und Lehrern können eine Herausforderung darstellen. Die Kinder können sich missverstanden oder ausgeschlossen fühlen. Deshalb ist eine gute Unterstützung in der Schule unerlässlich. Kinder, die sich akzeptiert und sicher fühlen, können sich besser entwickeln, konzentrieren und sozialisieren.
Was ist das Tourette-Syndrom?
Das Tourette-Syndrom ist eine neurologische Störung, die sich durch unkontrollierbare Bewegungen und Laute äußert. Diese werden als Tics bezeichnet und können nicht willentlich unterdrückt werden. Sie treten häufig in Stress- und Angstsituationen verstärkt auf und gehen oft mit anderen Symptomen einher.
- - Zu den motorischen Tics zählen beispielsweise Kopfschütteln, schnelles Blinzeln oder Schulterzucken.
- - Zu den vokalen Tics gehören Husten, Fluchen, Pfeifen, Räuspern und das Wiederholen von Wörtern.
Es ist auch möglich, dass diese Tics kombiniert auftreten, d. h., dass gleichzeitig eine Bewegung und ein Laut ausgeführt werden. Tics können nur kurzzeitig oder über mehrere Monate hinweg auftreten. Wenn ein Tic verschwindet, kann ein anderer auftreten.
Zusätzlich zu den Tics können auch andere Symptome auftreten. Mögliche Beispiele sind:
- - Schlafstörungen
- - Konzentrationsschwierigkeiten
- - Panikgefühle, Angst, Wut oder Traurigkeit
- - Überreiztheit
- - Impulsivität
- - Schwierigkeiten, still zu sitzen
Tipps für Eltern von Kindern mit Tourette-Syndrom
Im Folgenden finden Sie einige Tipps für Eltern, wie Sie mit der Schule kommunizieren und Ihr Kind unterstützen können.
1. Kommunizieren Sie proaktiv mit der Schule
Treten Sie frühzeitig mit den Lehrern, dem Betreuungskoordinator und dem Schulleiter in Kontakt, um mit ihnen über das Tourette-Syndrom und die Bedürfnisse Ihres Kindes zu sprechen. Betonen Sie dabei, welche Merkmale auf Ihr Kind zutreffen, und besprechen Sie, wie die Lehrkräfte helfen können. Denken Sie daran, dass sich das Tourette-Syndrom bei jedem Kind anders äußert.
2. Bitten Sie um einen angemessenen Umgang in der Klasse
Erstellen Sie gemeinsam mit der Schule einen Betreuungsplan, der die Bedürfnisse Ihres Kindes berücksichtigt. Dieser könnte beispielsweise flexible Prüfungszeiten, zusätzliche Pausen oder einen ruhigen Rückzugsort vorsehen.
3. Helfen Sie Ihrem Kind, seinen Mitschülern das Tourette-Syndrom zu erklären
Sprechen Sie mit Ihrem Kind darüber, wie es seinen Mitschülern das Tourette-Syndrom auf einfache Weise erklären kann. So können Sie Missverständnisse und Mobbing vermeiden.
4. Ermutigen Sie Ihr Kind, für sich selbst einzutreten
Ermutigen Sie Ihr Kind, seine Bedürfnisse zu äußern, beispielsweise wenn es eine Pause oder Unterstützung benötigt.
5. Beobachten Sie die schulischen Leistungen und das Wohlbefinden Ihres Kindes
Beobachten Sie die schulischen Leistungen und Bewertungen Ihres Kindes und ermitteln Sie Bereiche, in denen zusätzliche Unterstützung erforderlich ist. Achten Sie auch auf Anzeichen von Stress, Angst oder Müdigkeit. Diese können die Tics verschlimmern. Besprechen Sie solche Anzeichen mit Ihrem Kind und der Schule.
Tipps für Lehrer von Schülern mit Tourette-Syndrom
Im Folgenden finden Sie einige Tipps, wie Sie Schüler mit Tourette-Syndrom unterstützen können.
1. Verstehen Sie, was das Tourette-Syndrom ist
Eines der wichtigsten Dinge ist es, das Tourette-Syndrom und seine Auswirkungen auf ein Kind zu verstehen. Tics sind unkontrollierbare Bewegungen und Laute, die ein Kind nicht unter Kontrolle hat. Daher sind Bestrafungen oder Zurechtweisungen keine angemessenen Reaktionen. Informieren Sie sich und die Klasse über das Tourette-Syndrom, um Verständnis und Bewusstsein zu fördern.
2. Schaffen Sie eine sichere Lernumgebung
Kinder mit Tourette-Syndrom benötigen eine ruhige und sichere Lernumgebung, in die sie sich bei zunehmenden Tics zurückziehen können. Wichtig ist, dass sie wissen, dass sie wegen ihrer Tics nicht beurteilt oder ausgegrenzt werden. Am besten ignorieren Sie die Tics im Unterricht. Wenn ihnen keine Aufmerksamkeit geschenkt wird, treten sie auch seltener auf.
Darüber hinaus wird empfohlen, die Erwartungen und Regeln an die Bedürfnisse des Kindes anzupassen. Dazu kann gehören, kurze Pausen zuzulassen, das Kind von stressigen Aktivitäten zu befreien und Verständnis zu zeigen, wenn es durch seine Tics abgelenkt ist. Weisen Sie dem Kind außerdem einen Platz in der Nähe der Klassenzimmertür zu, sodass es den Raum unbemerkt verlassen kann, um sich zu beruhigen.
3. Arbeiten Sie mit den Eltern und Fachleuten zusammen
Als Lehrkraft können Sie sich mit Fachleuten oder den Eltern des Kindes beraten. Eine regelmäßige Kommunikation ist unerlässlich, um effektiv auf die Bedürfnisse des Kindes eingehen zu können. Die Eltern kennen ihr Kind am besten und können wertvolle Tipps für einen reibungslosen Schulalltag geben. Darüber hinaus kann die Zusammenarbeit mit einem Kinderarzt oder Therapeuten hilfreich sein.
4. Klassenkameraden informieren und einbeziehen
Kinder mit Tourette-Syndrom erleben oft Missverständnisse und werden gemobbt. Eine Klassendiskussion oder eine Präsentation, bei der das betroffene Kind nicht herausgegriffen wird, kann dazu beitragen, die Klasse zu informieren und Empathie zu fördern.
5. Motorische und emotionale Sicherheit fördern
Manche Kinder mit Tourette-Syndrom haben Probleme damit, Stürze und Stöße während ihrer Tics zu vermeiden. Schutzvorrichtungen wie die Helme von Ribcap können den Kopf bei Stürzen oder Stößen schützen. Ribcap bietet modischen Kopfschutz, der Kopfverletzungen verhindert, ohne dass sich die Kinder anders fühlen. Darüber hinaus ist es wichtig, das emotionale Wohlbefinden des Kindes zu fördern. Betonen Sie die Stärken des Kindes und belohnen Sie erwünschtes Verhalten mit freundlichen Komplimenten.
Möchten Sie weitere praktische Tipps zum Tourette-Syndrom im Klassenzimmer erhalten? Dann lesen Sie diesen umfassenden Leitfaden.
Fazit
Mit dem richtigen Wissen, Einfühlungsvermögen und Zusammenarbeit können Lehrer und Eltern ein Umfeld schaffen, in dem sich Kinder mit Tourette-Syndrom in der Schule sicher, verstanden und unterstützt fühlen. So erhält jedes Kind die Möglichkeit, sein Potenzial voll auszuschöpfen, ohne durch Missverständnisse oder unnötigen Stress behindert zu werden.
Verfasst von Nico De Wilde